Walter Blüchert (1920 - 2007) war kein Neuling im Verlagswesen, als er im Frühjahr 1950 in Stuttgart den Blüchert-Verlag gründete. Bereits seit Herbst 1946 hatte er in Bremen einen "Stern-Verlag" und 1947-1949 in Oberschwaben einen Kunstverlag betrieben, in dem Postkarten, Kunst-

mappen, Adventskalender, Bilderbücher und Zeitschriften erschienen.

"Lizenz zum Geld Drucken": Blüchert und Disney 

Die Jahrgänge 1950 bis 1952 stehen ganz im Zeichen der ersten Blüchert-Disney-Ausgaben. Diese sind keine Comics, sondern bunt illustrierte

Nacherzählungen einiger seit 1935 erschienener Disney-Zeichentrickfilme. Die Reihe lief unter unterschiedlichen Titeln, zuerst Grosse Disney-Bücher,

und, als 1955 dieser Reihentitel an eine wirklich grossformatige Reihe überging, Märchenfilmbücher. Um Verwechslungen zu vermeiden, wird

heute manchmal die Bezeichnung Erste Blüchert-Disney-Reihe (EBDR) verwendet. Dabei wird zwischen den zwei Typen der Reihe, also den

"großen" und den "kleinen Disney Bilderbüchern" (manchmal noch mit einer Untergruppe "Micky Maus-Bücher"), nicht unterschieden. Eine in alten Listen verzeichnete, teilweise auch auf die Fälze der Bände aufgedruckte, fortlaufende Zählung weist darauf hin, dass die Bände vom Verlag trotz der unterschiedlichen Formate als zusammengehörig angesehen wurden. Es gibt teilweise von Auflage zu Auflage unterschiedliche Textfassungen. Ab 1952 werden die vorherigen Ausgaben von Lore Ifflaender überarbeitet. Ebenfalls 1952 scheint das gelbe Verlagsschild eingeführt worden zu sein. Undatierte Neuauflagen einzelner Titel erschienen bis ca. 1955.

Ausser den Disney-Büchern erschienen in den drei Jahren nur drei Titel von anderen Autoren, davon einer mit den Herbert-Cartoons von Gerhard 

Brinkmann und zwei aus der Feder des genialen Nick Knatterton-Schöpfers Manfred Schmidt. 1950 brachte der Blüchert-Verlag auch 8 Nummern (darunter ein Doppelheft) der Zeitschrift "Aussprache" heraus, die aber keine Gemeinsamkeiten mit dem übrigen Verlagsprogramm hat.

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